Was tun bei akutem Durchfall?
Tipps, Ursachen und Behandlung
Akuter Durchfall zählt weltweit zu den meistverbreiteten Infektionssymptomen
Auch Erwachsene in Deutschland erkranken ein- bis zweimal pro Jahr an Durchfall. Und doch wissen viele nicht, wie sie im Ernstfall richtig reagieren sollen. Statt gezielt gegenzusteuern, greifen Betroffene häufig zu veralteten Hausmitteln wie Cola und Salzstangen oder hungern aus Angst vor weiterer Reizung. Durch diese falsche Behandlung ziehen sich die Beschwerden unnötig in die Länge. Dabei liesse sich akuter Durchfall meist schnell und wirksam in den Griff bekommen – wenn man weiss, worauf es ankommt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Durchfall entsteht, wie Sie ihm vorbeugen und wie Sie Ihren Körper im Akutfall optimal unterstützen.
Medizinische Grundlagen: Was bei akutem Durchfall im Körper passiert
Akuter Durchfall ist eine plötzliche, vorübergehende Störung der Darmfunktion, bei der der Stuhl deutlich häufiger, flüssiger und grösser in der Menge ist als gewohnt. Medizinisch spricht man davon, wenn mehr als drei wässrige Stühle innerhalb von 24 Stunden auftreten. Im Gegensatz dazu hält chronischer Durchfall länger als vier Wochen an und weist meist komplexere Ursachen auf. Typische Symptome des akuten Verlaufs sind neben dünnflüssigem Stuhl auch krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, ein Völlegefühl oder leichtes Fieber. Häufig setzt der Durchfall abrupt ein und bessert sich innerhalb weniger Tage wieder von selbst, sobald der Darm den auslösenden Reiz ausgeschieden hat. In den meisten Fällen dauert akuter Durchfall nur zwei bis fünf Tage und klingt ohne medizinische Behandlung vollständig ab – vorausgesetzt, der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wird in dieser Zeit ausreichend ausgeglichen.
Achtung: Wenn der Durchfall jedoch länger als drei Tage anhält, Blut im Stuhl auftritt oder starke Kreislaufprobleme bestehen, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Ursachen und Auslöser: So kommt es zu akutem Durchfall
Akuter Durchfall kann viele Gesichter haben – manchmal liegt es am Stress, manchmal an der Nebenwirkung von Medikamenten und manchmal an einer Lebensmittelunverträglichkeit. In den meisten Fällen steckt jedoch eine Infektion dahinter: Viren wie Noroviren oder Rotaviren sowie Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter gelangen über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser in den Darm und stören dort das empfindliche Gleichgewicht der Verdauung. Besonders kritisch wird es, wenn Speisen verdorben oder falsch gelagert sind oder Hygieneregeln nicht eingehalten werden, denn bereits kleinste Keimmengen können den Darm in Alarmbereitschaft versetzen. Auf Reisen verschärft sich das Problem oft noch, weil der Körper auf unbekannte Keime in Nahrungsmitteln oder Leitungswasser besonders sensibel reagiert – hier zeigt sich, wie schnell der Darm durch neue Einflüsse aus dem Takt geraten kann.
Behandlung und Massnahmen: Was wirklich gegen Durchfall hilft
Bei akutem Durchfall steht zunächst der Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich im Vordergrund, um einer Dehydration vorzubeugen. Wasser, ungesüsste Tees, klare Brühen oder fertige Elektrolytlösungen helfen, verlorene Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium gezielt zu ersetzen und den Kreislauf stabil zu halten. In einigen Fällen können auch Medikamente wie Loperamid, Probiotika oder spezielle Elektrolytlösungen sinnvoll sein, um die Beschwerden zu lindern, die Darmbewegung zu regulieren und die Wiederherstellung der natürlichen Darmflora zu unterstützen.
✓ DO: Setzen Sie auf leicht verdauliche, nährstoffreiche Speisen wie geriebenen Apfel, Karottensuppe oder klare Gemüsebrühe. Diese Lebensmittel liefern wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe, die den Darm beruhigen und gleichzeitig den Flüssigkeitshaushalt unterstützen.
✘ DON’T: Vermeiden Sie stark zuckerhaltige Getränke wie Cola, fettige oder stark gewürzte Speisen. Sie reizen den Darm zusätzlich, fördern Blähungen und können den Durchfall verlängern, anstatt ihn zu lindern.
Besondere Risikogruppen: Durchfall bei Kindern, Schwangeren und älteren Menschen
Manche Menschen sind anfälliger für akuten Durchfall, weil ihr Verdauungssystem empfindlicher reagiert, das Immunsystem schwächer ist oder bestimmte körperliche Veränderungen vorliegen. In diesen Fällen kann Durchfall schneller zu Flüssigkeitsverlust und Elektrolytstörungen führen, weshalb besondere Vorsicht geboten ist.
- Kinder und Babys: Ihr Flüssigkeitshaushalt ist besonders empfindlich, sodass selbst kurze Durchfallphasen schnell zu Dehydration führen können. Bei Säuglingen sollte frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden.
- Schwangere: Hormonelle Veränderungen und der Druck auf den Verdauungstrakt machen Schwangere anfälliger für Durchfall. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist hier besonders wichtig.
- Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Darmtätigkeit, und der Körper reagiert empfindlicher auf Infektionen. Durchfall kann hier schneller zu Kreislaufproblemen oder Elektrolytstörungen führen.
Vorbeugung und Hygiene: So schützen Sie sich effektiv vor Durchfall
Akuter Durchfall lässt sich in vielen Fällen vermeiden, wenn man auf grundlegende präventive Massnahmen achtet. Da die Ansteckung oft sehr leicht erfolgt – über Lebensmittel, Wasser oder direkten Kontakt mit Erkrankten – ist besondere Vorsicht im Alltag entscheidend. Die drei wichtigsten Tipps zur Vorbeugung von akutem Durchfall sind deshalb:
- Hygiene: Regelmässiges und gründliches Händewaschen vor dem Essen, nach dem Toilettengang oder nach Kontakt mit potenziell kontaminierten Oberflächen reduziert das Infektionsrisiko erheblich.
- Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln: Verderbliche Lebensmittel sollten immer ausreichend gekühlt und gut erhitzt werden, um Krankheitserreger abzutöten. Rohe Speisen, insbesondere Fleisch und Meeresfrüchte, sollten nur aus vertrauenswürdigen Quellen stammen.
- Vorsicht auf Reisen: Leitungswasser sollte nur abgekocht oder als Flaschenwasser konsumiert werden, rohes Obst und Gemüse gründlich gewaschen oder geschält. Besonders in fremden Regionen reagiert der Darm empfindlich auf ungewohnte Keime.
Fazit: Wissen ist der Schlüssel im Umgang mit akutem Durchfall
Akuter Durchfall kann jeden treffen, doch mit dem richtigen Wissen lässt sich viel vorbeugen und besser bewältigen. Wer sich über Hygieneregeln, sichere Lebensmittel, Vorsichtsmassnahmen auf Reisen und mögliche Auslöser informiert, kann das Risiko, überhaupt betroffen zu sein, deutlich reduzieren. Gleichzeitig ermöglicht dieses Wissen, im Ernstfall ruhig und gezielt zu handeln: Sie wissen, welche Speisen und Getränke Sie meiden sollten, wie Sie Ihren Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt stabil halten und wann ärztliche Hilfe sinnvoll ist. Ruhe, Entspannung und das bewusste Entlasten des Verdauungssystems unterstützen den Heilungsprozess zusätzlich. So behalten Sie die Kontrolle über Ihre Gesundheit, können Beschwerden lindern und die Dauer des Durchfalls verkürzen – ein beruhigender Vorteil im Alltag, auf Reisen und in der Familie.
Aplona® Pulver/Poudre
Zusammensetzung: Wirkstoff: getrocknetes Apfelpulver (mali fructus siccati pulvis). Hilfsstoffe: Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid. Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit: bräunliches Pulver, 4,9 g getrocknetes Apfelpulver / Portionsbeutel. Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten: Aplona® ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Besserung der Symptome bei akuten unkomplizierten Durchfallerkrankungen. Kontraindikationen: Aplona® darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Apfelpulver oder einem sonstigen Bestandteil des Arzneimittels. Unerwünschte Wirkungen: Nicht bekannt. Interaktionen: Aplona® sollte nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden. Um eine Absorptionsstörung von anderen Arzneimitteln durch Aplona® zu verhindern, sollte zwischen der Einnahme von Aplona® und anderen Arzneimitteln 2–3 Stunden Abstand eingehalten werden. Das Antibiotikum Dihydrostreptomycin kann wegen der Säurewirkung von Aplona® nicht gleichzeitig wirksam werden.
Abgabekategorie: D
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athenstaedt AG, CH-6440 Brunnen